Abi geschafft! Und dann!?

Meine Berufswahl hat mit „Zeitung“ nichts zu tun, aber ich erinnere mich gern: Ich habe damals durch Tony (Busz) bei der Schülerzeitung angefangen, weil ich gern gelesen und geschrieben habe, vor allem aber, weil es mit Tony immer lustig war. Er hat mich dazu überredet und gelacht haben wir ja dann – z.B. bei gemeinsam durchgeführten Interviews – auch wirklich viel. Ab und an ging es etwas ernster zu und man hat gefühlte 100 Mails von Frau Marx oder den Chefredakteuren im Postfach gehabt, wenn mal wieder niemand seinen Artikel zum Termin fertig hatte. Aber am Ende war der „Überflieger“ doch immer rechtzeitig komplett. – Für mich war es eine schöne Zeit und trotz so manchem Druck in der Schule habe ich immer gern mitgemacht!
Vielen Dank dafür und alles Gute zum 5. Geburtstag!

Julia und Dustin

Wie aber ging es nach der Lenné-Zeit weiter? Eigentlich war mir das immer recht klar – ich wollte Tiermedizin studieren. Aber mein Abitur reichte  mit 1,9 nicht aus, um diesen Traum zu verwirklichen, daher dachte ich mir: „Such dir einen neuen Traum.“ Gesucht habe ich eine Ausweichlösung bestimmt schon seit der 12. Klasse und war mir bis zum Ende der 13. auch sicher: Bauingenieurwesen. Ich bewarb mich demzufolge auch an der TU Berlin. Ich machte ein 8-wöchiges Baustellen-Praktikum in der Stuckwerkstatt und auf der Baustelle bei der Baudenkmalpflege Roland Schulze. Das war eine tolle Zeit, in der ich wirklich viel gelernt habe und auch sehr viel Spaß hatte. Ich habe aber auch gemerkt, dass ich in den nächsten drei bis fünf Jahren nicht nur Mathe, Physik, Statik, Werkstoffkunde usw. im Kopf haben will. Also entschied ich mich für einen Kompromiss: Architektur. Kunst und  Kreativität gekoppelt mit Statik und Co. Ich habe zwei Semester an der TU Berlin Architektur studiert – eine verrückte und aufregende Zeit mit unglaublich verrückten Leuten – aber es war nur eine Station auf dem Weg zum richtigen Weg. Den habe ich nun gefunden!

In diesem letzten Jahr, in dem ich so oft hin und her geschwankt bin, habe ich enorm viel gelernt. Vielleicht könnte man es ein verschenktes Jahr nennen, aber dem widerspreche ich ganz klar. Ich weiß jetzt sicher, dass das, was ich wirklich will, nicht ersetzbar ist. Es passt eben nur das eine in meinen Zukunftstraum. – Ich wollte immer Tierärztin werden und das werde ich nun auch. Es ist nicht der einfachste Weg, aber es ist das, was ich mein Leben lang studieren wollte und will. Ich mache jetzt eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Tierarztpraxis Garling und sammle während der dreijährigen Ausbildung nicht nur Erfahrung, sondern auch sechs Wartesemester, die für eine Zulassung zum Studium der Veterinärmedizin reichen sollten. Das ist meine optimale Lösung! – Bald werde ich zu Hause ausziehen in die erste eigene Wohnung. Ganz privat ist auch alles wunderbar. Was will ich mehr?!

Julia Köhler, Abi 2009, ehem. Redakteurin des „Überfliegers“

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