„Optimismus? – Klappt doch eh‘ nicht!“

„Für den Optimisten ist das Glas halb voll,
für den Pessimisten ist das Glas halb leer
und für den Realisten ist das Glas gefüllt.“

Ein Gedankenexperiment
von Merle

Bild nicht vorhanden

Karikatur: Antje B.

Woher die Redewendung stammt? Unwichtig. Es gibt eine Menge Mitmenschen, die diese Einstellung pflegen. Zu viele, wenn ihr mich fragt. Meine Erfahrung sagt, dass Optimisten meist sehr fröhliche und zufriedene Menschen sind, dass Pessimisten ungern gesehen sind und es Realisten weit bringen. Dabei kann man Glück, Pech oder sonstige Seelenzustände nie ausschließlich einer der drei Gruppen zuordnen. Bei Erfolg aber – möchte ich behaupten – ist es etwas anderes. Hier hat der Optimist eindeutig bessere Karten.

Stell dir vor, du führst eine Firma und suchst einen neuen Arbeitnehmer. Mit drei Bewerbern redest du persönlich. In den Gesprächen erzählst du von den vielen Bewerbern auf die Stelle und verrätst, dass es eine Einarbeitung aller infrage kommenden Bewerber geben wird. Aus diesen wird der neue Arbeitnehmer ermittelt. – Person eins kommt freudestrahlend in den Raum. Aus dem durchaus netten Gespräch geht hervor, dass diese Person sich schon sehr dazugehörig fühlt. Die Person verabschiedet sich mit den Worten „Wir sehen uns!“ – Person zwei betritt freundlich den Raum. Während des Gespräches wirkt der Bewerber immer demotivierter. Sein letztes Wort ist: „Tschüss.“ – Person drei erzählst du dasselbe, wobei dieser Bewerber sich keine Unsicherheit anmerken lässt und das Gespräch locker weitergeführt wird. Beim Gehen verkündet er mit einem Lächeln: „Vielleicht sehen wir uns dann demnächst öfter!“
Welche Person würdest du zu der Einarbeitung einladen und welche ganz sicher nicht? Ich habe in meinem kurzen Leben festgestellt, dass der Körper die Einstellung wiedergibt. Wenn man also schon mit den Gedanken „Das wird eh‘ nichts“ zu einem Bewerbungsgespräch geht, wird auch kaum etwas daraus.
Das Muster lässt sich übrigens auch auf Tests und Klausuren anwenden. Lernen ist trotzdem unumgänglich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*